Gute Chancen auf Wunschberufe
sz �Bei der Wahl eines Ausbildungs- oder eines Studienplatzes in einer Gesellschaft,
die zusehends mehr den Mangel an Fachkräften beklagt, kommt einer früh
einsetzenden Studien- und Berufsorientierung eine große Bedeutung zu. Je früher
die eigenen Fähigkeiten und Stärken erkannt werden, desto eher kann in diesen
Bereichen eine individuelle Förderung einsetzen. Das neue „Übergangssystem
Schule – Beruf NRW“ trägt dieser Notwendigkeit Rechnung, indem alle weiterführenden
Schulen des Kreises Siegen-Wittgenstein verpflichtend eine Potenzialanalyse
in den Klassen 8 durchführen. Vor wenigen Wochen kamen die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter des Trägers der Potenzialanalyse, das Christliche Jugenddorf
Siegen-Wittgenstein, ins Städtische Gymnasium Bad Laasphe, um die vier
Klassen 8 im Hinblick auf ihre Kompetenzen zu testen. So wurden etwa fachliche
Kompetenzen wie Genauigkeit, Konzentrationsleistung, Präsentationskompetenz
und IT-Kenntnisse ebenso überprüft wie soziale Kompetenzen, zum Beispiel Kommunikations- und Teamfähigkeit, Verantwortungsgefühl, Selbstständigkeit sowie
Konfliktfähigkeit. Die Ergebnisse hierbei waren erfreulich positiv. Bei dem Großteil
der Jahrgangsstufe 8 sind die überprüften Fähigkeiten und Fertigkeiten in hoher bis
sehr hoher Ausprägung vorhanden. Dies ist umso erstaunlicher, da es sich bei den
Schülerinnen und Schülern zumeist um 13- bis 14-jährige Jugendliche handelt.
Dennoch ist auch schon in diesem Alter ein erhebliches Bewusstsein für die Wahl
des künftiges Berufes bzw. Studienganges vorhanden. So konnten laut Befragung durch
die Schule rund 70 bis 80 Prozent der Jahrgangsstufe ihren künftigen Wunschberuf
in dem durch die Potenzialanalyse ermittelten Stärkenprofil wiedererkennen. Im
Anschluss an die Potenzialanalyse gaben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Christlichen Jugenddorfes Siegen-Wittgenstein in Gesprächen den Jugendlichen
und ihren Eltern eine individuelle Rückmeldung darüber, wie die Schülerinnen
und Schüler ihre Fähigkeiten im Laufe der kommenden Schuljahre noch weiter entwickeln
und eventuell vorhandene Defizite ausgleichen können. Diese Einschätzung
seitens der schulfremden Beobachter deckte sich mehrheitlich mit den Einschätzungen
der Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer, die bei den Auswertungsgesprächen
meist anwesend waren, damit die Ergebnisse in der Studien- und Berufsorientierung
der Schule Berücksichtigung finden können. Der stellvertretende Schulleiter Karsten
Holz nahm den Abschluss der Potenzialanalyse und ihrer Auswertung zum Anlass,
den beteiligten Schülern ihren Berufswahlpass zu überreichen, damit das
persönliche Stärkenprofil und sämtliche Bestrebungen auf dem Weg der Berufsfindung
in diesem Ordner dokumentiert werden können. So ermöglicht dieses Portfolio-
Instrument Eltern, Lehrkräften, der Berufsberatung und Betrieben, die Jugendlichen
auf der Suche nach dem richtigen Ausbildungs- oder Studienplatz und
damit auch bei der Lebensplanung noch besser zu unterstützen. Alle an der Planung
und Durchführung der Potenzialanalyse Beteiligten waren sich einig, dass sie
eine lehrreiche und bereichernde Erfahrung war, die den Schülerinnen und Schülern
der Klassen 8 frühzeitig Einblick darin gibt, wo sie besondere Stärken aufweisen
beziehungsweise wo noch Handlungsbedarf besteht, und somit ihren Blick auf eine
zielgerichtete Planung der Wahl ihres Ausbildungs- oder Studienplatzes schärft.
Quelle: Siegener Zeitung
Schwerpunkte in der Ausrichtung des CJD Siegen-Wittgenstein sind die Kinder- und Jugendhilfe sowie Maßnahmen im Auftrag der Agentur für Arbeit und des örtlichen Jobcenters.